Oft genug war in der Vergangenheit die schwache Defensive das größte Problem im Spiel des MSV Duisburg. Am Samstag war es genau andersherum. Hinten stand die Mannschaft von Pavel Dotchev stabil, vorne gelang abgesehen von den beiden Abstaubertoren durch Oliver Steurer und Marlon Frey nicht wirklich viel. „Wir haben deutlich mehr Potenzial nach vorne“, erkannte der Trainer, der eine einfache Erklärung dafür hatte, dass seine Spieler dieses Potenzial zuletzt nicht immer abrufen konnten. „Wir haben nicht dieses Selbstvertrauen. Wenn du dreimal in Folge verlierst, ist der Respekt, zu Hause einen Fehler zu machen, sehr groß. Die Angst war da und das hat man gemerkt.“
Ein Riesenkompliment, wie wir verteidigt haben.
Pavel Dotchev
Umso mehr lobte der 55-Jährige seine Viererkette, die überraschend sattelfest wirkte. Mit Oliver Steurer und Stefan Velkov hat der Deutsch-Bulgare seine etatmäßigen Innenverteidiger gefunden. „Ein Riesenkompliment, wie wir verteidigt haben“, äußerte sich Dotchev hochzufrieden über das zuvor oft kritisierte Defensivverhalten seiner Elf. Natürlich war am Samstag auch etwas Glück dabei, dass es am Ende zum zweiten Heimsieg in der laufenden Saison reichte. „Die Tore fielen zu einem guten Zeitpunkt. Das war psychologisch ein Riesenvorteil. Von außen ist keine Unruhe hereingekommen, die sich auf die Mannschaft übertragen konnte“, empfand der Trainer.
Dotchev konzentriert sich nur auf das Wesentliche
Wie aber konnte Dotchev den aufkommenden Druck, der in den vergangenen Wochen auf die Mannschaft eingeprasselt ist, von seinen Spielern fernhalten? „Ganz einfach. Mit Normalität. Wir haben uns wirklich nur auf das Wesentliche konzentriert und nicht einmal darüber gesprochen, was von außen kommt“, antwortete Dotchev, der nach dem Heimsieg zwei freie Tage ankündigte.
Neun Tage sind im Übrigen für MSV-Verhältnisse in der laufenden Serie verhältnismäßig viel Zeit, um sich auf das kommenden Drittligaspiel bei Türkgücü München vorzubereiten. Nach einigen Englischen Wochen versucht Dotchev, immer wieder genug Frische in seine Mannschaft zu bringen. „Die Jungs sind fertig. Die zwei freien Tage haben sie sich verdient. Hinter uns liegt schon eine harte Zeit.“